Svalbard ist eine Inselgruppe im hohen Norden Europas, die zu Norwegen gehört. Sie liegt zwischen dem 74. und 81. Breitengrad nördlich des Polarkreises und ist somit Teil der Arktis. Die Geschichte von Svalbard reicht bis in das 17. Jahrhundert zurück, als die ersten europäischen Entdecker die Inselgruppe besuchten. Im Laufe der Jahre wurde Svalbard jedoch vor allem als wichtiger Standort für Kohlebergbau und Fischfang genutzt. Man ist bei der abgelegenen fantastischen Natur doch sehr überrascht, aber der Kohlebergbau ist auch heute noch eine wichtige Industrie auf Svalbard, obwohl er in den letzten Jahren an Bedeutung verloren hat.
Die politische Situation von Svalbard ist etwas komplizierter. Norwegen hat die Souveränität über Svalbard, aber die Inselgruppe wird durch den Svalbard-Vertrag von 1920 international verwaltet. Dieser Vertrag gibt allen unterzeichnenden Nationen das Recht, auf Svalbard zu leben und zu arbeiten, solange sie sich an die norwegischen Gesetze halten. Dies hat dazu geführt, dass es auf Svalbard eine bunte Mischung aus Menschen aus vielen verschiedenen Ländern gibt.
Trotz der internationalen Verwaltung bleibt Norwegen jedoch der wichtigste Einflussfaktor auf Svalbard. Das norwegische Parlament hat die Gesetzgebungskompetenz auf Svalbard und die norwegische Regierung ist für die Verwaltung der Inselgruppe verantwortlich. Es gibt jedoch auch eine eigene lokale Regierung auf Svalbard, die sich um die Belange der Einwohner kümmert.
Wir waren allerdings nicht wegen der Politik auf Svalbard, sondern wegen der einzigartigen und fast unberührten Natur.
Die Fauna von Svalbard
Einer der bekanntesten Bewohner von Svalbard ist der Eisbär. Diese mächtigen Bären sind die größten Landraubtiere der Welt und leben hauptsächlich von Robben, die sie im Packeis jagen. Also Fotograf auf jeden Fall ein absolutes Wunschmotiv.
Zu den anderen Tieren, die auf Svalbard leben, gehören Walrosse, Robben, Rentiere und Moschusochsen. Auch viele Vogelarten, wie Papageientaucher, Eiderenten und Polarsturmvögel, nisten auf den Inseln.
Das überraschende Highlight war allerdings unsere Expedition zu einer Walross-Kolonie. Bisher kannte ich sie nur im Wasser schwimmend, wenn sie unser Schiff verfolgt haben. An Land sind diese Meeressäugetiere allerdings noch beeindruckender. Die bis zu 1.5 Tonnen schweren und 3.5 Meter langen Bullen sind äusserst Respekteinflößend und man hält ganz automatisch reichlich Abstand. Wie die meisten Tiere heutzutage stehen auch das Walross auf der roten Liste (VU – Vulnerable), hat aber auf Svalbard, Franz-Josef-Land und in der Barentsee einige recht ungestörte Rückzugsorte.
https://www.npolar.no/arter/hvalross/
Lenin auf Eis
Nach einigen Tagen in Skandinavien und auf dem Schiff in Norwegen, rund um Svalbard, stellt sich ein gewisses nordisches Gefühl ein und es passt irgendwie alles zusammen. Bis man dann am Hafen von Barentsburg anlegt und von Schildern in kyrillischer Schrift begrüßt wird.
Obwohl es sich um eine norwegische Enklave handelt, wird Barentsburg hauptsächlich von Russen bewohnt und von der russischen Regierung betrieben. Die Stadt wurde im Jahr 1920 von der sowjetischen Regierung gegründet und diente ursprünglich als Stützpunkt für die Kohlebergbau-Industrie. Besucher können in Barentsburg einen Einblick in das Leben in einer arktischen Stadt erhalten und die russische Kultur kennenlernen. Es gibt zahlreiche Sehenswürdigkeiten in der Stadt, darunter das Barentsburg Hotel, das Kunstmuseum und die Kirche von St. Dimitri.
Einfach nur ein Spaziergang durch die “Stadt” vermittelt den Eindruck man wäre in der Sowjetunion der 1980er Jahre.